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Nordthailand-Laos Weltkulturerbe Luang Prabang (2)

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Eine andere Zeit - Dschungel und Berge in Nordthailand und Laos


Weltkulturerbe Luang Prabang (2)

Handel auf dem Wasser Durch das Gebiet des Goldenen Dreiecks im Norden Thailands sind wir mit dem Rad bis nach Laos gefahren. Mit etwas Glück haben wir einen Platz auf einem Langboot bekommen, die Fahrräder auf dem Dach festgeschnallt und sitzen jetzt geschafft und schwitzend auf unseren Plätzen. Zu so einer Bootsfahrt komme ich wie die
Jungfrau zum Kinde, denn geplant war vorher gar nichts. Ist alles irgendwie Zufall oder Fügung?

Der Mekong ist und vor allem war die Lebensader dieses sehr bergigen Teiles Südostasiens. Mit dem Fahrrad würden wir 1 Woche bis Luang Prabang brauchen, mit dem Boot treiben wir in 2 Tagen dahin. Vom Wasser aus werden erste kleine Siedlungen oder einzelne Häuser sichtbar. Holzhütten die in den Dschungel gebaut sind. Davor spielen Kinder im angeschwemmten Sand. Unser Langboot legt auch hier und da an, es sind Haltestellen für die Bewohner und die Verbindung zur Aussenwelt. Straßen oder Pisten sind durch die steilen Berge schwer oder gar nicht zu bauen. So spielt sich das Leben und der Handel auf dem Wasser ab.

Freundin in Shanghai
Unser Boot ist aus Holz und wird von einem laut dröhnenden Dieselmotor angetrieben. Es sind schätzungsweise 50 - 80 Gäste an Bord, die auf den ausrangierten Busssitzen wie im Flugzeug hintereinander Platz finden. Es gibt keine Fenster und so hat man einen ungetrübten Blick in die Aussenwelt. Nach der Faszination
der ersten Stunde gehen die allermeisten Passagiere dazu über sich die Zeit mit dem Smartphone zu vertreiben. Hier ein Selfie, dort das Bild eines armen Kindes am Strand und ab damit auf Facebook. Die Bootsfahrt auf dem Mekong wird für die beste Freundin in Shanghai in Echtzeit übertragen. Ja die Zeiten eines Hemingway, der alles in sein
lederbezogenes Tagebuch geschrieben hat, sind wohl vorbei. Doch worum geht es eigentlich, frage ich mich? Verkommt die Fremde zur Kulisse? Ist das eigene Konterfei inmitten fast nackter Ureinwohner mehr als ein "like" in den sozialen Medien wert? Sind die ganzen schwitzenden Körper nur hier und der Geist steckt im Handy fest. So oder so ähnliche Fragen kommen einem, wenn man nur aus den "Fenster" guckt, um die Szenerie zu beobachten und die Langeweile spürt. Ok, ich fotografiere auch viel und habe damit schon einen veränderten Blick auf die Welt. Am Abend legen wir im Ort Pakbeng an und irgendwie atmen alle auf. Hier gibt es billige und teure Hotels, Restaurants und schmuddelige Strassenstände und alles ist irgendwie wie immer.

Verspätung
Der nächste Tag bringt uns ein Beispiel laotischer Gelassenheit: Der Kapitän gab die Abfahrtszeit des Bootes mit 8 Uhr bekannt. Als Deutsche sind Frank und ich, mit dem letzten Bissen des Frühstückes noch im Hals, pünktlich an der Anlegestelle. Neben uns warten andere Deutsche und der Kapitän. Auf die kommenden 2 Stunde verteilt
trudeln die nicht deutschen "Touris" mit ihren Rollkoffern ein. Wie in Trance besteigen sie das Boot, das laotische Bier war billig und gut. Als die letzte Frau, eine US-Amerikanerin eintrifft, sich in ihren Sitz fallen läßt, fällt ihr ein, das sie ihre Schuhe vergessen hat. Am zweiten Tag unserer Flussschifffahrt sehen wir die gleiche Szenerie, grün bewachsene
Berge, die Sandbänke und Felsen, die ins Wasser ragen. Und eben die Menschen, die hier wohnen. Wie ist es, einfach hier mit jemanden sein Leben zu tauschen? Ich glaube, nach 2 Wochen würde ich kläglich scheitern und verhungern.

Der süße Duft Asiens
Am Abend legt das Boot plötzlich im Nirgendwo an. Wir packen die Räder und zischen 10 km hinein in die Weltkulturerbe-Stadt Luang Prabang. Über eine für Autos gesperrte Brücke kommen wir ins Zentrum. Die Stadt war ehemaliger Königssitz, später Hautstadt des französischen Protektorates Laos. Und genau diese Mischung ist es, die den besonderen Reiz dieses "Urwalddorfes" ausmacht. Auf der einen Seite der
Charme der vornehmen französischen Kolonialhäuser und Villen, auf der anderen die prunkvollen Klöster und goldenen Tempel der Stadt. Aus aller Welt strömen die Leute hierher, um den süßen Duft Asiens zu kosten. Am frühen Morgen traue ich meinen Augen kaum, als die orange gekleideten Mönche zum Almosengang aus den Tempeln kommen.
Sie gehen zu den Menschen, nehmen Ihnen die Gebete ab und bekommen Reis und Wasser zum Dank. Ihre Gewänder leuchten im Morgenlicht. Es ist wieder diese besondere Stimmung, die so flüchtig wie intensiv ist.
Bevor wir in das "eigentliche" Laos fahren wollen, geniessen wir für einen Tag die Kuang Si Falls, Wasserfälle die man normalerweise nur auf chinesischen Kalendern mit dem Untertitel "Paradies" entdeckt. Türkisblau, kitschig und herrlich tropisch!
In der Nacht rumpelt es in meinem Bauch und die Toilette wird mir vertrauter als das Bett. Ob wir morgen wie geplant losfahren können, werdet ihr im 3. und Teil lesen.


➜ Luang Prabang, 3. Teil

➜___ Mönche in Luang Prabang | Laos | © Axel Bauer___✖

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