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Nordthailand-Laos Mit dem Fahrrad zu den Ufern des Mekong (1)

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Eine andere Zeit - Dschungel und Berge in Nordthailand und Laos


Die Reiseradler (4)

I´m so happy Schon wieder sehen wir die zwei britischen Radler. Sie sitzen in einer Kaschemme, essen und trinken Bier. Der eine etwas untersetzt, der andere mit einer old style Brille. Wir setzen uns dazu und kommen ins Gespräch. So „very British“ die beiden aussehen, so ungewöhnlich ist ihre Geschichte. Sie sind Entwicklungshelfer in Afghanistan und entspannen sich mit Radfahren in Laos und Kambodscha. In höchsten Tönen schwärmen die beiden von den afghanischen Kochkünsten, angesichts der sich seit Tagen wiederholenden Nudelsuppe hier vor Ort. Wir sind kurz vor der Touristenstadt Vang Vieng und die Strecke würde ich jetzt, nach den großen Bergen, als leicht einstufen. Um uns bilden sich die Silhouetten der steilen und markanten Felsen im feuchten Dunst ab. Etwas Unterhaltung würde gut tun. Voi?là, da taucht ein Südkoreaner mit Liegerad und Musikbox im Flaschenhalter auf. Mit seinem Handy steuert er die trällernden italienische Schlager. „I`m so happy, so happy,“ ruft er uns immer wieder zu. Ganz bewußt macht er alles langsam und mit viel Bedacht. „Ich bin Unternehmer und zuhause ist das Leben auf der Überholspur.“ Nicht viel später treffen wir zwei weitere Radler. Ja, sind wir denn auf dem Donauradweg, frage ich mich. Ein Kanadier, der vor anderthalb Jahren in Australien gestartet ist. Da war er achtzehn und gerade mit der Schule fertig geworden. Der Zweite ist Engländer und mindestens genauso verrückt. Wir erzählen uns Geschichten und Räuberpistolen, eine nach der anderen, und belegen in unserer Versunkenheit die gesamte Strassenbreite. Aber das macht nichts, denn in Laos gibt es nicht viel Verkehr. Die Leute, an der Strasse stehend oder auf dem Moped, winken und lachen uns zu. Reiseradler sind aber auch Individualisten und lieben ihre Freiheit. So zwanglos wie wir uns treffen, so geht, oder fährt, jeder wieder seiner Wege.

Die Pioniere Der Weg von Frank und mir führt nach Vientiane, der Hauptstadt. Das Land ist jetzt flach, Reisfelder und Bananenstauden prägen das Bild. Holzhütten und neu gebaute Häuser wechseln sich ab. Wir fahren lange, bis zum Abend und finden gerade rechtzeitig eine Unterkunft, bevor ein herrlich erfrischender tropischer Regenguss niedergeht. Eine Reinigungszeremonie der Natur. Die Hauptstadt Vientiane ist für uns nur ein Durchgangsort. Auffällig sind die mit Fahnen geschmückten breiten Boulevards, die einfältigen Prachtbauten der Machtelite aber auch die Pioniere mit ihren weißen Hemden und Halstüchern. Die Erinnerung an unsere DDR Vergangenheit wird wach gerüttelt.

Nachtzug nach Bangkok Unsere Reisezeit neigt sich dem Ende zu. Am Abend bereits verläßt ein Nachtzug die Stadt in Richtung Bangkok. Das klingt spannend. Wir passieren die Grenze und verabschieden uns innerlich von unseren authentischen und liebenswürdigen Laos. Der Schaffner klappt um 8 Uhr abends die Betten auf, bezieht sie mit einem weißem Laken und bittet um allgemeine Ruhe. Ich lege mich hin und höre das immer wiederkehrende tick tick, tack tack, der Schienenstöße. Irgendwann wiegt es mich in den Schlaf. Wie riesig ist denn dieses Bangkok? Der Zug braucht Stunden, um sich bis zum Hauptbahnhof durchzuarbeiten. Als Thüringer, der die Natur liebt, kann ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen, hier zu wohnen. Statt Wald und Grün dominieren hier Beton und die stetige Bewegung der Massen. Die Autos und Mopeds hangeln sich von einer roten Ampel zur nächsten, auf den Bürgersteigen vollziehen sich nicht abreisende Völkerwanderungen. Wer bisher dachte, Dieselfilter sind nur was für Weltverbesserer, der wird hier danach betteln. Kurzum eine ganz normale asiatische Großstadt. Doch Bangkok kann auch anders. Die zahlreichen Tempel, die einen zur Ruhe kommen lassen, die wohlriechenden Gewürzmärkte, die die Nase verwöhnen oder eine Thaimassage, die einfach nur gut tut, sind die ersten Besonderheiten, die wir entdecken. Etwas wehmütig packen wir die Fahrräder in Kartons, machen alles flugfertig und ziehen ein letztes Mal über den Markt. Kaum eine Welt ist so vielfältig, so gegensätzlich, abstoßend und anziehend zugleich, wie die Asiatische. Hierfür kann man sich nicht vorbereiten, man stürzt sich einfach nur hinein. Ende

➜___Pioniere | Vientiane, Laos | © Axel Bauer___✖

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