Chili & Pfeffer | Haschisch | Andalusien


Haschisch (2)

Trans Marokko per RadTrans Marokko per RadTrans Marokko per RadTrans Marokko per Rad

Trans Marocco | Marrakech nach Malaga per Rad

Haschisch (2)

Viel Öl und Gewürze | Die Lehmarchitektur der Kasbah`s wirkt faszinierend auf mich. Und doch ist es für uns Westler nicht oder kaum vorstellbar mit den Bewohnern dieser staubigen Unterkunft zu tauschen, in der es archaisch einfach zugeht. Ohne Supermarkt, E-Herd und weichen Bett würde jeder Europäer in den Hungerstreik gehen. Ich stelle mir dieses Leben vor und kann es doch nicht. Wir sitzen wieder auf unseren Rädern und zischen nach Quarzazate, der Stadt am Rande der Wüste. Uns ernüchtert der Blick auf die Karte und wir merken, dass wir zu forsch geplant haben (Abflug in ein paar Tagen in Malaga, Spanien). Also besteigen wir nach Nachtbus nach Fes, einer Stadt weiter im Norden. Gesittet fährt der Bus in die Nacht. Die Gegend wirkt gottverlassen und der Wind bläst gespenstisch den Staub vor sich her. Als ich im engen Sitz endlich den Tiefschlaf erreicht haben, rüttelt mich Tobi wach. Wir sind da. Auspacken, aufpacken und los. 6.00 Uhr morgens durchstreifen wir die Altstadt von Fes auf der Suche nach etwas zum frühstücken. Bei einem Suppenverkäufer halten wir, schauen in den riesigen Topf und nicken uns zu. Es gibt eine marokkanische Linsensuppe mit viel Öl und Gewürzen. Das zieht durch und stärkt.
Haschisch country | Hier im Norden ist die Landschaft grün. Nebelschwaden ziehen auf, es sind kühle 18°C. Unsere Route soll ins Rif Gebirge führen, in der Folge zum Mittelmeer und dann "schön gemütlich" an der Küste entlang. Das Rif ist eine unzugängliche und schroffe Berglandschaft. In Gedanken habe ich noch eine Reisewarnung irgendeiner Internetseite, dass man hier nicht anhalten soll, sonst bekommt man Haschisch ans Rad geklebt und die Polizei holt einen danach raus. Von diesen Schauergeschichten halte ich nicht viel.
Als wir bei einer Gruppe älterer Herren anhalten, bekommen wir "Kiff" angeboten. Freundlich lehnen wir mit dem Hinweis ab, dass wir ja Sportler wären. Im Rif-Kiff, so nennen wir die blühende Haschischhochburg im Norden Marokkos, werden kräftig Drogen angebaut. 3000 Tonnen pro Jahr, oder 80% des europäischen Gesamtbedarfs (vgl.Alfred Hackensberger, 03.03.08, Die Welt) kommen von hier. Je tiefer wir ins Herzstück des Gebirges vordringen, desto öfter wird uns Haschisch angeboten. Ich würde sagen, eigentlich jeder hält uns die braune Masse hin oder säuselt uns "Kiff" ins Ohr. Plötzlich fängt Tobi damit an, jeden lautstark eine Antwort zu präsentieren: "Allaaaah never smoke". Die Reaktionen sind vielfältig und wir haben eine Menge Spass. Einen hartnäckigen Verkäufer fragen wir dann aus, wie es denn mit der Polizei hier aussähe, und er stellt klar: "That`s Haschisch country, we don`t care any police".
weit weg | In Ketama, einem Zentrum dieses grünen Wirtschaftszweiges, setzen wir uns wieder in ein Cafe`, essen und trinken und schauen den alten Männern zu. Auf einem großen Fernseher berichtet der Sender Al Dschasira vom Krieg in Lybien. Die Leute interessiert was mit den nordafrikanischen Nachbarländern passiert. In dieser Runde ist Konsens, dass sich die Aufstände nicht nach Marokko ausbreiten. Sie sind zufrieden mit ihrem König.
Es ist kalt hier oben auf 1600m üNN und wir freuen uns auf`s Meer und die Wärme. Auf unserer Strasse, die hinab führt, ist kaum Verkehr. Nebel läßt die Gegend unwirtlich erscheinen. Innerlich spüren wir, dass wir weit weg von zu Hause sind. Jeder schaut, dass der andere in Sichtweite bleibt. Immer tiefer fahren wir und immer üppiger wird das Grün. Solange, bis wir das Rauschen der Wellen hören und der Abend sich über das Land legt.

Kennst du den Tabasco Effekt? Die Scharfe Chili Sauce, wo der kleiner Tropfen eine große Wirkung hat? So ist es manchmal im Leben und genauso on tour.
Doch was es damit auf sich hat, erfahrt ihr im letzten Teil.

➜ nach Spanien

➜___ Begegnung im Rif | Marokko | © Axel Bauer___✖

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