Kammweg im Winter | Mühlleithen


Grenzgang im Winter: Auf dem Kamm zwischen Sachsen und Tschechien (1)

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Deutschland | Grenzgang im Winter: Auf dem Kamm zwischen Sachsen und Tschechien

Start im Osterzgebirge (1)
Text: Axel Bauer
Fotos: Wibke Raßbach und Axel Bauer

Kein Platz für Hadern und Zweifeln Der Weihnachtsblues und die Silvesterparty stecken noch in den Knochen, als wir im Morgengrauen das Auto in Zwickau abstellen. "Wir haben doch noch Ferien, warum müssen wir unbedingt so früh los?" fragt mich Smilla. Die Antwort schiebe ich auf, denn gerade haben wir den Zug nach Olbernhau in Sachsen verpasst. Es ist kalt und nass auf dem Bahnhof, wir frieren vor uns hin.
Im letzten Jahr sind wir zu viert (Wibke und ich (Axel), sowie Smilla (10) und Selma (7)) den 169,3 km langen Rennsteig im Winter gelaufen und fühlten uns eigentlich innerlich gerüstet für den Erzgebirgskamm. Doch dieser ähnelt eher der russischen Taiga. Soll heißen, die Randbedingungen für eine Wintertour sind durchaus nicht einfach. Mir kommen Zweifel.
Doch wenn man mit Kinder unterwegs ist, bleibt kein Platz für Hadern und Zaudern. Die nächste Zugverbindung ist unsere und bei dichtem Schneetreiben und 0°C steigen wir Endstation Olbernhau-Grünthal aus. Jeder bekommt seinen Rucksack, ich selbst schnalle mir den 10 jährigen Fahrradanhänger mittels Zuggestänge an, der unser Gepäcktransporter sein wird. Wenn wir auf Ski unterwegs sind, hängt sich Selma hinten dran. Sie ist dann der Musher und ich ihr Husky. Das Spiel kann von ihr aus über Tage und Wochen gehen… .

Das Einzigste was wärm hält Unser erste Etappe ist die Kürzeste mit 17 km. Dafür geht es nur bergauf, zu Fuß, an kleinen Flüssen entlang, durch den dichten Wald. Alles ist feucht, ruhig und der volle Kontrast zu der weihnachtlich-blinkenden "Kauf mich doch" Stimmung in den bewohnten Gebieten Deutschlands. Tapfer stapfen die Mädels unserem Tagesziel auf der tschechischen Seite entgegen. Auf über 900 m ü NN pfeift der Schneesturm und jeder zieht sich die Kapuze etwas tiefer ins Gesicht. Wir sehen die gemütlichen Lichter der Baude von Lesna, wo wir die Nacht verbringen wollen.

Am Morgen ist alles in weiß getaucht, der Wind weht kräftig. Geht es jetzt per Ski weiter oder doch zu Fuß? Wir entscheiden uns für ein Mix, die Kinder auf Ski, wir Eltern werden laufen und ziehen. Wibke mit Smilla als Team, ich habe die Selma meist am Hänger kleben. Kleine Siedlungen tauchen auf und verschwinden wieder. "Wie lange ist hier oben Winter?" fragt mich Selma. Ich glaube ein gutes halbes Jahr. Und wahrscheinlich mögen nicht allzu viele dieses entbehrungsreiche Leben im Gebirge. Viele Häuser sind nicht mehr bewohnt oder sehen so aus. Der Schnee geht in Regen über und bei Km 7 von 25 sind wir schon triefend nass. Das Einzigste was wärm hält, ist weiter gehen, in Bewegung bleiben mit Blick voran. Meine Fotokamera habe ich noch immer umhängen, ebenfalls nass. Der Blick durch den Sucher zeigt mir noch mehr Nebel. Oder doch etwas blaues? Tatsächlich, da hinten reist die Wolkendecke auf und die Sonne kommt zu uns.
Stetig marschieren wir voran, doch ein Wintertag ist leider kürzer als man denkt. Dem Tagesziel dem Hirtstein mit der Hirtsteinbaude auf deutscher Seite sind wir schon nahe. Doch nach acht Stunden auf dem Beinen gehen uns langsam die Kräfte aus. Als wir mit Stirnlampen zu viert vor der Wirtin stehen, kann sie ihre Verwunderung nicht ganz verbergen. Wir sind die einzigsten Gäste, bekommen ein Zimmer mit Badewanne und gut gekochtem Essen gereicht. Draussen heult der Sturm gegen das Haus, welches ganz oben ausgesetzt am Berg steht. Innen duftet ein erzgebirgisches "Räuchermännel" und brennen die Kerzen. Gemütlichkeit, was willst du mehr?

Den Joker im Rucksack Als wir am Morgen wieder weiterziehen steht immer noch die Frage: Ski oder zu Fuß? Hier und da liegt der Schnee dick auf der Wiese, dann gibt es wieder Stücken ohne einen Krümel. Es ist zum Verücktwerden! Hat man gerade die Skischuhe und Ski an, müssen wir 10 Minuten später wieder komplett wechseln. Das Verständnis von 2 kleinen Mädels für solche mehrmaligen Komplettumbauten am Tag hält sich in Grenzen. Für solche Situationen, und natürlich auch andere, haben wir den Joker "Hörbuch" dabei. Beide lieben Geschichten und freuen sich schon darauf ab der Hälfte der Strecke sich die Kopfhörer aufzusetzen. Dann beginnt auch für uns Erwachsene die kontemplative Phase dieser Wanderung, mit stoischen Gehen, Schauen und Nichtsdenken.

Ahoi! sagen Selma, Smilla, Wibke und Axel

 

zum 2. Teil


➜___ Blick vom Hirtstein mit morgentliche Winteronne | Deutschland | © Axel Bauer___✖

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