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Ol Donyo Lengai - der heilige Berg(4)

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Heilige Berge und Wilde Steppen | Unterwegs im Land der Massai


Ol Donyo Lengai (4)

Hunger Wenn wir wüssten was uns erwartet! Aber dass ahnen wir nur, und so bestellen wir gleich mal 12 Chapati, Milchtee, Spiegeleier und so weiter. Der Bauch eines Radlers kann viel aufnehmen und unsere umstehenden Beobachter schütteln nur den Kopf. Mama Afrika bringt uns noch Bohnen und Reis, so ein Geschäft hat sie die ganze Woche noch nicht gemacht.
Das heißeste Gebiet Ostafrikas Es ist 10.00 Uhr am Morgen und wir biegen auf die staubige Piste ab. Die Sonne sieht man nur, wenn man den Kopf soweit dreht, dass man senkrecht in den Himmel schaut. Auf dem Rad kühlt etwas der Fahrtwind. Steht man, spürt man die volle Dosis der Äquatorhitze. Es ist eine lethargische, brennende, Stiche versetzende Hitze. Man lechzt nach Wasser. Die Radflasche scheint auch fast zu kochen, man kann gleich einen Teebeutel reinhängen und einen feinen Earl Grey zubereiten. Aber: Wir sind voller Tatendrang und (noch) ist uns kein Ziel zu schwierig. Unser Fokus liegt auf dem Ol Donyo Lengai, dem heiligen Berg der Massai, der im Great Rift Valley liegt. In der Nachbarschaft des Lake Natron, einem Salzsee, ist es das heißeste Gebiet Ostafrikas. Noch ist unsere Piste gewöhnlich, einige sandige Passagen, der übliche Wellblechcharakter, rote Lateriterde. Anfangs begegnen uns ein paar Lastwagen, dann sind wir alleine. Im Schatten der Schirmakazien sehen wir Massai, die sich ausruhen. Wunderbar blau schimmernde Vögel kreuzen unseren Weg und kündigen ein nahes Wasserloch an. Tatsächlich kommen wir an einem vorbei, doch wir begegnen keinen weiteren Tieren. Wie wir später erfahren, kommen Elefanten gerne am Abend zu diesem Ort. Die Landschaft vor uns kennt keine Vergleiche. Menschleere Täler und Gebirgszüge ungeahnten Ausmaßes tun sich vor uns auf. Alles ist ungemein weit und mit unserer jetzigen Reisegeschwindigkeit von 12 km/h nur mit viel Geduld erreichbar. Genau in dieser hitzigen Gleichmütigkeit passiert es. Trotz pannensicherer Reifen haben sich die eisenharten Dornen in den Schlauch gebohrt. Vorne und hinten platt. Jedes Reifenflicken bedeutet eine ungeahnte Kraftanstrengung. Der Abend naht und der bringt die Kühle zurück. Das Dorf Kitumbeine, welches wir erreicht haben, besteht aus ein paar Bretterhütten. Neugierig werden wir beim Reisessen von allen gemustert. Was sind das für Typen, ist aus ihren Gesichtern zu lesen.
Stark sein und Brüllen Wir haben ungemeines Glück. Am nächsten Morgen werden wir von einem Jeep ein Stück mitgenommen. Vom Fahrer bekommen wir auch Instruktionen für den Fall einer Begegnung mit großen Tieren. Elefant: Wind prüfen und bei Gefahr das T-Shirt ausziehen, wegwerfen und in andere Richtung wegrennen. Löwe: Stehenbleiben und in die Augen sehen, niemals wegrennen, stark sein und brüllen. Büffel: Stoßgebet zum Himmel senden. Als wir uns verabschieden sagt er uns aber, dass auf der kommenden Strecke eh nur selten gefährliche Tiere sind.
Glücksgefühle Der Ol Donyo Lengai erscheint langsam am flimmernden Horizont. Die Piste verzweigt sich immer mehr in einzelne Fahrspuren und wir fahren jetzt nach Sicht. "Unser Berg" ist der aktivste Vulkan in Tansania und die Gegend rundherum von einer schwarzen, sehr feinen Ascheschicht überzogen. Alle Wege sind dementsprechend weich, versandet, ein staubiges Meer. Unser Vorwärtskommen würde ich als zäh schiebend oder mit vollem Einsatz tretend bezeichnen. Das Tempo ist sehr mäßig. Genau da sehen wir die erste Giraffe, die uns beobachtet. Eine Horde Zebras auf der anderen Seite. Gnus, die in der Nähe grasen, Impalas, die kokett sich umdrehen und riesige Vögelstrauße, die ein Läufchen machen. Wir sind mittendrin. Uns überkommt ein aufwühlendes Glücksgefühl. Es ist ein Moment, den man geschenkt bekommt.

Starker Bergführer "490 Dollar, thats cheap." unterbreitet uns ein Massai ein Angebot für die Bergbesteigung des "Lengai". Die nächste Ansammlung von Menschen haben wir nach einen sehr langen Tag erst nahe des Lake Natron gefunden. Hier gibt es ein Camp, welches von Tourveranstaltern angefahren wird. Die Dorfgemeinschaft stellt uns einen Guide – einen Bergführer, inklusive Transfer. Etwa bei der Hälfte des Preises einigen wir uns mit der Bedingung einen schnellen und starken Bergführer zu bekommen. Auch die Startzeit verschieben wir von 1:00 Uhr nachts auf 4:30 Uhr. Der Berg ist ein steiler formschöner Kegel mit 2000 Höhenmeter Aufstieg und Gipfel auf 3000 m über Meeresspiegel.
Nach "Plan" starten wir bei Dunkelheit, unser Guide in Trainingshose, jung und hochmotiviert. Genau in diesem Tempo zieht er los, durch die buschige Basis des Berges. Welch ein Speed, geht es mir durch den Kopf. Da kündigt er die erste Pause an. Mit abnehmender Geschwindigkeit möchte er mehr Pausen, was uns nicht wirklich behagt. Im eigenen Rhythmus steigen wir weiter, der Guide reiht sich hinten ein. Irgendwann sehen wir seine Stirnlampe nur noch als schwachen Lichtpunkt weit unten. Wir suchen uns einen eigenen Weg. Bergauf. Die Hauptschwierigkeit besteht im bröseligen Lavagestein. Ein Schritt bergauf bedeutet, dass man einen Halben zurück rutscht. Oben wird es steil, sehr steil. Es fängt an zu regnen. Conrad und Frank rufen mir zu, sie warten hier auf mich. Wir sind kurz unter dem Gipfel. Die letzten Höhenmeter bin ich alleine. Weißes und schwarzes Lavagestein sowie ein bestialischer Schwefelgestank prägen die Spitze des Berges, welcher eigentlich ein riesiger Krater ist, der blubbert und dampft. Der Lauf nach oben hat 2 Stunden und 10 Minuten gedauert. Laut der Einheimischen liegt der bisherige Rekord bei 2h : 45 min. Uns war es ein Vergnügen.

Afrikas höchster Berg liegt noch vor uns. Nein, keine Besteigung, lieber mit dem Rad drumherum. Aber das sind noch Pläne.

Mit viele herzlichen Gruessen aus Afrika von Conrad, Frank und Axel
Euer Axel.

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